das Reifendrehen - ein Handwerk mit Tradition

über die Entstehung unserer Bäumchen und Sternchen

Im erzgebirgischen Seiffen, genauer gesagt im Freilichtmuseum Seiffen, liegen die Stämme schon im Teich bereit. Nachdem das Holz im Wald geschlagen wurde, ist dies der ideale Lagerort, um es für die weitere Bearbeitung "frisch" zu halten.

Kurze Wege - in der angrenzenden Werkstatt geht es direkt mit den Vorbereitungen los. Dazu werden die noch nassen Stämme in dicke Scheiben gesägt, per Hand entrindet und nach dem Markieren des Mittelpunktes in die historischen Reifendrehbank eingeschlagen.

Das Handwerk des Reifendrehens fand vor mehr als 250 Jahren in Seiffen seinen Ursprung und wird bis heute im Ort praktiziert. Da diese besondere Art des Drechselns eine hohe Expertise erfordert, wird das Handwerk nur von wenigen Reifendrehern ausgeführt. Das macht es so besonders und wertvoll.

Übrigens riecht es in der kleinen urigen Werkstatt himmlisch – der pure, wohlige Duft von frisch gedrechseltem Holz liegt sofort in die Nase wenn man eintritt.
Bist du einmal in der Nähe, besuche unbedingt die Schauwerkstatt im Freilichtmuseum Seiffen und erlebe das Handwerk mit eigenen Sinnen.

Wie funktioniert das Reifendrehen?

In das Holz werden unterschiedliche Vertiefungen gedreht, welche die Kontur des späteren Reifens bestimmen. Diese Arbeit verlangt dem Reifendreher ein hohes Maß an Konzentration und Vorstellungsverögen ab. Erst mit dem Aufspalten des Ringes enthüllt sich die Kontur. Neben den traditionellen Reifentierformen entstehen hier auch unsere Bäumchen und Sternchen für den reifenring.

Nachdem der Holzreifen fertig ist, wird er aus der Reifendrehbank entnommen und erstmalig aufgespalten. Traditionell werden dazu Messer und Hammer verwendet. Nun erkennt man die Kontur und blickt auf den Querschnitt der Form. 

Impressionen aus der Werkstatt im Freilichtmuseum Seiffen

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